Typ des Bauwerks/Funktion: Das Gebäude STOS Informatikzentrum für das Dreistädtische Akademische Datenverarbeitungsnetz
Adresse: Gdańsk, ul. Traugutta
Investor: Technische Hochschule Gdańsk
Projekt: 2017
Charakteristische Angaben:
Nutzfläche = 9870,75 m2
Gesamtfläche = 1102,13 m2
Kubatur Brutto = 45647 m3
Status: Wettbewerbarbeit
Beschreibung:
Erste Skizze des Gebäudes – Quader schräg auf zwei Teile auseinandergeschnitten – wurde sofort in den Papierkorb geworfen. Die Idee war zu einfach. Nachdem mehrere andere Möglichkeiten geprüft wurden kehrten wir zu der einfachsten Lösung zurück. Der Schnitt durch das Gebäude, das ist nicht nur Einfluβ der virtuellen städtebaulichen Achse auf die wirkliche Gebäudegestaltung, das ist auch physische Trennung von zwei Bereichen – des offenen und des geschützten Bereichs. Wir haben also einen Baukörper, aber gefüllt mit einer Leere – dem Schnitt, der einen übergeordneten städtebaulichen Gedanke in sich trägt. Und so wird auch das Gebäude von uns wahrgenommen – wie ein auseinandergeschnittenes Ganze, nicht als eine Zusammenstellung zweier Elemente nebeneinander. Das Parterre verbindet die zwei im oberen Teil auseinandergeschnittene Teile des Baukörpers funktionell und stilistisch. Das Ganze ist von der Traugutta Straβe flächenbindig und hinein laden nur zwei Schnitte ein – in den Haupteingang und auf den Galgenberg führende Treppe. Die Abschneidung von der Westseite hat einen technologischen Charakter – versteckt Wärmeaustauscher und ist ein Weg zu dem Notausgang. Gleichzeitig gibt es dem Gebäude einen leichteren Charakter.
Der Baukörper des Gebäudes ist von der Seite der Traugutta Straβe ziemlich monumental, 4 Stockwerke, wiederum von der Seite des Galgenbergs (weil es teilweise unterirdisch versteckt ist) scheint das Gebäude zweistöckig zu sein – viel niedriger als in Wirklichkeit. Das passt sich in die Grundlage des Schutzbereichs ein, um das Gebäude zu exponieren und dominiert mit seiner Skala in der Perspektive von dem Aussichtspunkt des Galgenbergs.
Die Fassade drückt auf plastische Weise das Gleichgewicht aus, deren Bedeutung für den Entwurf schon früher unterstreicht wurde. Die Platten aus architektonischen Beton verflechten sich mit relativ nicht groβen Glastaffeln, alles in einer Ebene verkleidet. Das Harte verbindet sich mit dem Brüchigen, das Schroffe mit dem Glatten, das Matte mit dem Gläzenden. Nichts Neues, aber das Problem steckt in einem Wort – Gleichgewicht. Wir haben uns bemüht es in diesem Entwurf zu finden . Die richtigen Proportionen und die menschliche Skala nicht zu verlieren. Einfache Öffnungen und relativ groβe Abstände zwischen den Fenstern verursachen, das man es als ziemlich massiv empfindet, aber das ist beabsichtigter Effekt.
Das Gebäude unterscheidet sich von den klassichen architektonischen Einteilungen – es fehlt hier an eindeutigem Sockel oder Gesims. Der Eindruck soll anders sein – die Form taucht aus dem Gelände auf und plötzlich endet „in den Wolken”. Die Opposition zu den klassische Grundlagen der Komposition unterstreichen hier die unsymmetrische Abschneidungen.